Dienstag, 6. November 2018

New York City Marathon 2018

Im 2011 waren wir letztmals am New York City Marathon, welchen wir in sehr guter Erinnerung haben. Als wir Ende 2017 realisierten, dass sowohl Philippe (Madrid Marathon) als auch ich (Frankfurt Marathon) die Qualifikationszeiten für den New York City Marathon erfüllten, entschieden wir uns im Januar 2018 erneut dafür zu registrieren.
Im Frühjahr starteten wir jedoch nicht mit Lauftrainings, sondern nach der Langlaufsaison ging es direkt aufs Rad, da wir im Mai am Trans Portugal MTB Race teilnahmen. In den Sommerferien am Gardasee machten wir den ersten längeren Lauf und versuchten dann alle zwei Wochen einen solchen zu absolvieren. So kamen neben dem Greifenseelauf und dem Erlebnislauf am Hallwilersee etwa drei oder vier Longjoggs zusammen und unter der Woche versuchten wir jeweils noch zwei bis dreimal in der Mittagspause oder am Abend nach dem Arbeiten ein paar Laufkilometer zu absolvieren. Ebenfalls in den Sommerferien buchten wir unser Hotel in Queens sowie die Flüge nach New York. Die Zeit vom Sommer bis zum Herbst verflog viel zu schnell und schon war es anfangs November.
Am Freitagabend vor dem Marathon flogen wir nach New York. Leider hatte der Flug schon am Anfang Verspätung und der Wind war auch nicht zu unseren Gunsten. Als wir landen wollten, war zu viel Flugbetrieb und wir mussten noch 20-30 Minuten in eine Warteschlaufe mit Turbulenzen, was dazu führte, dass zwei oder drei Passagiere den Landeanflug auf der Toilette verbrachten. Zum Glück sind wir diesbezüglich nicht so empfindlich. Als wir um etwa 23 Uhr unser Gepäck hatten, machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug und Subway) auf zum Hotel, wo wir um ein Uhr morgens eintrafen und uns bald schlafen legten.
Am Samstagmorgen ging es nach einem amerikanischen Frühstück mit Waffeln, Donuts und Toast mit Peanut Butter zur Marathonmesse, um die Startnummern zu beziehen. Danach flanierten wir dem High Line Park entlang und später erledigten wir noch ein paar Einkäufe. 20'000 Schritte kamen an diesem Tag locker zusammen, auch wenn das sicher nicht die optimale Marathonvorbereitung war.
Zurück im Hotel ging es zeitig ins Bett, schliesslich mussten wir um 4 Uhr schon wieder aufstehen, frühstücken und gegen 5 Uhr auf die Subway. Dass in dieser Nacht in New York auch noch Umstellung auf Winterzeit war, hatten wir glatt verschlafen. Kurz nach 6 Uhr waren wir in South Port und nahmen von da die Fähre nach Staten Island. Wir erlebten auf der mit Marathonläufern gut gefüllten Fähre einen wunderschönen Sonnenaufgang. Die Wetterprognosen waren mit 8-13 Grad und Sonnenschein geradezu perfekt um einen Marathon zu laufen. Auf Staten Island wurden wir mit Bussen zum Startgelände gefahren. Die Busfahrt dauerte wegen einem Unfall etwa 1h statt 30min. Uns machte das jedoch nichts aus, so waren wir länger an der Wärme. Im Startgelände angekommen galt es, sich in den richtigen Startbereich (blau, orange oder grün) zu begeben. Wir waren beiden im blauen Startbereich eingeteilt, so konnten wir bis zu Philippe's Start in der Wave 1 zusammenbleiben. Ich war erst in der Wave 2 eingeteilt, welche 25min später startete. Insgesamt wurden die Läufer in 4 Waves à je 6 Sektoren A-F eingeteilt, so gab es mit über 50'000 Teilnehmern kein Chaos.
Als Philippe sich in den Startblock begab, fand ich es eine gute Idee nochmals auf Toilette zu gehen. Da stand ich geschlagene 20 Minuten in der Schlange und war gerade noch rechtzeitig in meinem Startsektor, bevor wir zur Startlinie geführt wurden. Vor dem Start wurde die amerikanische Nationalhymne gespielt und mit Frank Sinatras "New York, New York" wurden wir auf die Strecke geschickt. Die erste Hälfte flog ich nur so dahin, ohne je das Gefühl zu haben am Limit zu sein. Nach gut 1h40m passierte ich auch schon die Halbmarathon-Marke, was mich selber etwas überraschte. Auf der zweiten Hälfte wurde es schon noch etwas zäher. Meine Fussballen schmerzten, da ich mich für relativ leichte Laufschuhe entschieden hatte. Sie sassen aber so perfekt am Fuss, dass es weder blaue Zehennägel noch Blasen gab. Nach 3h30min passierte ich glücklich und zufrieden die Ziellinie im Central Park. Philippe war schon im Ziel. Da er mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, konnte er nicht ganz seine Wunschzeit laufen und verfehlte diese um rund 5 Minuten. Bis wir bei den Kleidersäcken und dann wieder aus dem Central Park draussen bei der Subway waren, mussten wir sicher nochmals 3km marschieren.
Am Abend gönnten wir uns mit Nicola und Carlo ein feines Essen bei einem Italiener in Manhattan und stiessen auf unseren Marathonfinish an. Am Montag gingen wir nochmals in den Central Park und kauften uns die obligaten Finishershirts. Am Dienstagabend flogen wir mit einem angenehmen und ruhigen Flug pünktlich zurück in die Schweiz.

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