Sonntag, 6. März 2016

Survival Run - Go dirt or go Home!

Als esa-Running-Leiterin hätte ich schon ein paar Mal einen Gratisstart für den Survival Run in Thun gehabt, der Termin hatte aber nie gepasst, da er immer mit dem Engadiner Frauenlauf kollidierte. Dieses Jahr war es anders. Da Peter, ein Lauffreund, am Samstagabend seinen runden Geburtstag feierte, würden wir an besagten Wochenende nicht nach Zernez reisen. Kurzerhand habe ich mich also für den Lauf angemeldet. Silvia, eine Lauffreundin, wollte nicht starten und gab mir ihren Gratisstart, so dass Philippe auch gleich angemeldet wurde. Schon länger hatte ich die Idee, dass wenn ich diesen Lauf einmal machen würde, dann mit einem Kostüm. Einen Monat vor dem Lauf bot mir Janina an, für uns Kleider zu organisieren, da sie auch verkleidet starten wollte. So wurde für Philippe ein Neandertaler- und für mich ein Leopardinnen-Kostüm bestellt.

Am Sonntagmorgen reisten wir mit der Bahn nach Thun, von da ging es im mit Survival Run Teilnehmern überfüllten Bus zum Waffenplatz, wo die Startnummernausgabe, die Garderoben und auch das Laufgelände waren. Wir holten die Startnummern und zogen unsere Kostüme an. Kurz vor Start stellten wir uns in den Block. Die Schnellen starteten um 12h, die Mittelschnellen 5min und die Gemütlicheren 10min später. Punkt 12h ging es also auf ins Getümmel. Der erste Kilometer verlief auf einer Wiese, aber schon bald kamen ein paar ca. 1m50cm hohe Strohballen, die es zu überwinden gab, was schon ordentlich Kraft brauchte, wenn man nicht eine gescheite Technik beherrschte. Im zweiten Drittel der 9km-Runde kamen dann diverse schlammige und kalte Wasserlöcher, die es zu durchwaten gab sowie Baumstämme, die man übersteigen musste. Es hatte sicher noch etwas mehr Schlamm als in anderen Jahren, da es am Vortag ordentlich Niederschläge gab. Das Wasser kam teilweise bis auf Bauchhöhe und nach den Wasserpassagen spürte ich meine Füsse kaum noch.
Philippe entledigte sich nach dem ersten Wasserloch von seinem Neandertaler-Stulpen, da diese so mit Dreck und Schlamm vollgesaugt waren, dass er kaum noch rennen konnte. Im letzten Drittel der Strecke gab es noch ein paar weitere Hindernisse zu überwinden. Erneut über Baumstämme mussten wir klettern und durch Betonrohre kriechen sowie eine steile etwas rutschige Rampe hoch- und wieder runterlaufen. Zum Glück konnte man sich bei Bedarf an einem Seil hochziehen. Auch waren nochmals ein paar Strohballen zu überklettern. Am Schluss mussten wir noch in eine Art Badewanne rein- und wieder rausklettern. Man wurde ordentlich durchgewaschen, bevor man auf dem Hosenboden Richtung Ziel rutschte. Da wir uns für die Kategorie "Survivors" und nicht für die Kategorie "Light" angemeldet hatten, war nach der ersten Runde noch nicht Schluss und das Abenteuer begann nochmals von vorne, obwohl meine Füsse nach der ersten Runde genug gehabt hätten.
Auf der zweiten Runde benötigten wir etwa 10 Minuten weniger lang, da sich das Feld in die Länge gezogen hatte und wir bei den Hindernissen freie Bahn und natürlich unterdessen auch etwas Routine hatten. Die Stimmung unter den Teilnehmer war durchwegs freundlich und hilfsbereit. Wenn man es nicht sofort über ein Hindernisse schaffte, wurde man nach oben geschubst oder herübergezogen. Auch ich habe zwei oder drei Mal anderen Teilnehmern geholfen. Der Survival Run war ein lustiges und kaltes Erlebnis. Wenn ich wieder mal teilnehme, wäre ich froh, wenn es ein paar Grad wärmer wäre, als Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Nach dreimal duschen waren auch meine Haare wieder sauber und die Kleider sind nach zweimal waschen auch wieder brauchbar.
Track: https://connect.garmin.com/modern/activity/1074920675

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