Gestern war es soweit und der 70.3. Halfironman Rapperswil-Jona mit 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21,1km Laufen stand vor der Tür. Nach den Pfingstrainingstagen in Bad Dürrheim fühlte ich mich eine Woche lang ziemlich kaputt und hatte auch noch eine Augenentzündung eingefangen, vermutlich vom Fahrtwind bei den vielen Radkilometern. In der Woche vor dem Wettkampf hiess es für mich deshalb primär etwas in Bewegung zu bleiben, aber nicht mehr zu übertreiben. Ab Mittwoch fühlte ich mich dann zunehmend besser, aber nicht richtig motiviert für einen Langdistanzwettkampf. Den Samstag verbrachten wir am Greifensee mit Sünnele, einem letzten Testschwimmen im Neopren und anschliessend gab es ein erfrischendes Bauernhof-Glace in der Besenbeiz. Gegen Abend holte ich dann die Startunterlagen und checkte mein Rennvelo ein. Zu Hause gab es einen feinen Tomaten-Morzarella-Salat mit Brot à la Philippe zum Z'Nacht. Über ideale Vorwettkampfernährung mag man streiten, mir hat es aber nicht geschadet, dass ich mich am Vortag nicht überessen habe. Anschliessend packte ich meine Sachen für den Wettkampf und ging schlafen. Erstaundlich war, dass ich nicht sonderlich nervös war und einen ruhigen erholsamen Schlaf hatte. Gestern hiess es dann um 6h aufstehen, frühstücken und um 7h auf den Zug nach Rapperswil. Die Frauen starteten um 9h unmittelbar nach den Profis. Die Wassertemperatur im Obersee lag bei akzeptablen 17 Grad, war das Wasser Anfang Woche noch gerade mal bei knapp 14 Grad. Um Punkt 9h ging dann der Startschuss los und am Anfang war es im Wasser wie im Haifischbecken, ich musste einen Schlag ins Gesicht und einen weiteren Schlag auf den Kopf einstecken. Doch ich liess mich nicht aus der Ruhe bringen. Schon bald war ich beim Wendepunkt und machte mich auf den Rückweg ans Ufer. Nach bereits 38 Minuten kam ich zusammen mit etwa 40 anderen Frauen aus dem Wasser. Die für mich tolle Schwimmzeit muss mich wohl beflügelt haben, doch noch in Wettkampflaune zu kommen. So ging es auf die erste coupierte Radrunde und auch schon bald auf die zweite. Die Anstiege waren kurz und anstrengend, insgesamt 900 Höhenmeter, bei den Abfahrten konnte ich mich jeweils wieder etwas erholen. War dann froh nach weiteren 2h57min, auf die Laufstrecke wechseln zu können, da ich den Nacken von der ungewohnten Tria-Position schon ziemlich spürte. Auf der Laufstrecke wählte ich ein der heissen Temperatur angepasstes Wohlfühltempo, ohne auf die Uhr zu schauen. Ich war laufend am Überholen, obwohl ich gar nicht das Gefühl hatte, allzu schnell unterwegs zu sein, andere hatten scheinbar noch mehr Mühe mit der Hitze. Die letzten paar Kilometer waren zunehmend hart, bei jeder Trinkstelle, von denen es zum Glück genügend gab, schüttete ich mir Wasser über den Kopf und den Körper, um etwas abzukühlen. Nach 1h48min Laufen und insgesamt 5h30min Wettkampfzeit kam ich glücklich und zufrieden ins Ziel. In der AK W40 bedeutete das Platz 6. Wusste gar nicht, dass ich so schnell bin, habe eigentlich mit einer Zeit von etwa 15min mehr gerrechnet :o) Bei der Slotvergabe reichte es sogar für einen Startplatz an die WM im November in Florida. Allerdings muss ich nun schauen, dass ich eine Woche unbezahlten Urlaub bekommen kann, denn die restlichen Ferien sind schon verplant. Ein herzliches Dankeschön auch meinen treuen Fans, welche mich immer wieder zu Höchstleistungen anspornen (Philippe, Doris, Simone, Roger u.a.).
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