Vor rund einem Jahr begannen wir mit der Planung für den New York City Marathon 2011. Die erste Voraussetzung war, dass wir die nötigen Qualifikationszeiten liefen, damit wir uns direkt online beim Veranstalter anmelden konnten, um nicht ein überteuertes Package bei einem Reiseveranstalter buchen zu müssen. Am Berlin Marathon erfüllten Philippe und ich beide dieses Kriterium, so stand unserem Projekt nichts mehr im Wege. Im Januar meldeten wir uns schliesslich für den Marathon an. Etwas später buchten wir ein Hotel in Queens und den Flug.
Am letzten Mittwoch war es so weit und wir flogen mit der Swiss nach New York. Nach längerem Anstehen bei der Immigration gint es dann per Airtrain und Subway zum Hotel, welches etwa 3km vom Central Park entfernt, unweit der Queensborough Bridge, lag. Wir gönnten uns ein Stück Pizza in der Nähe vom Hotel und gingen dann nach einem, wegen der Zeitverschiebung von 5h, langen Tag bald ins Bett. Am Donnerstag holten wir an der Marathonmesse unsere Startnummern, auch dazu musste man etwas länger anstehen. An der von Marathonies überfüllten Expo kauften wir unter anderem Laufschuhe, Laufshirts und Gels für den Marathon.
Den Freitag verbrachten wir im Outlet von Jersey Gardens. Philippe war für einmal der grössere Shopper als ich. Um 16:00h nahmen wir den Bus zurück nach Manhatten, wo wir uns mit Bruno, einem Arbeitskollegen von Philippe und auch Marathonläufer, im Hardrock Café feine Fajitas mit Chicken gönnten. Nach dem Essen knipsten wir ein paar Fotos vom nahegelegenen hell beleuchteten Times Square. Am Samstag fuhren wir mit der Subway nach South Ferry und machten dort eine Schiffahrt zur Miss Liberty und Ellis Island. Einmal mehr hiess es anstehen, obwohl wir schon um 10:00h da waren. Für die Fahrt mit dem Schiff war der ganze Security Check nötig wie am Flughafen, so zog sich das natürlich in die Länge. Wir wurden aber mit tollen Ausblicken auf die imposante Skyline entschädigt. Am Nachmittag überquerten wir zu Fuss die Brooklyn Bridge. Dann hatten wir das Gefühl genug gelaufen und gestanden zu sein für diesen Tag, da ja am Sonntag der Marathon anstand. In Queens fanden wir ein italienisches Restaurant, so dass wir zum Carboloading kamen. Zusätzliche Kohlenhydraten führten wir uns an diesem Tag auch mit einem Muffin und einen Cheescake zu, der zweitere war so mastig, dass er uns fast den Appetit auf das Nachtessen nahm.
Auf den Sonntag gab es eine kurze Nacht, immerhin dank Zeitverschiebung an diesem Wochenende konnten wir eine Stunde länger schlafen. Um 4:00h mussten wir aufstehen und kurz vor 5:00h auf die Subway. Zuerst fuhren wir zur South Ferry und von da nahmen wir die Fähre nach Staten Island. Dort brachten uns Busse zum Startgelände vom Marathon. Da waren wir bereits um 7:00h bei kühlen Temperaturen, obwohl unser Start erst um 9:40h erfolgte. Die Wege von Philippe und mir trennten sich hier auch schon, weil er in der orangen Reihe und ich in der grünen Reihe startete. Am New York Marathon gibt es drei Startreihen und drei Startzeiten, um die rund 45'000 Teilnehmer auf die Strecke zu schicken. Ab 8:20h konnten wir uns dann in unsere Blocks einreihen, wo wir nach 9:00h zum Startbereich gebracht wurden. Kurz vor dem Start wurde noch die Amerikanische Nationalhymme gespielt und dann fiel der Startschuss. Nach rund zwei Minuten kam ich über die Startlinie, doch alle bewegten sich recht langsam, so dass ich über die Verazzano Bridge während rund 2km am Überholen war, bis ich bei den Leuten war, die mein Tempo liefen. Im 2006, bei meiner letzten Teilnahme, durften die Frauen, welche unter 4h liefen noch in einer Reihe vorne weg starten. Die Stimmung war auf fast der ganzen Strecke toll mit Musik und applaudierenden Zuschauern. Ich war gespannt, wie es mir laufen würde. 10km, Halbmarathon, ich fühlte mich immer noch gut und lief ein regelmässiges Tempo, auch nach 30km war ich nur ein paar Sekunden langsamer auf den Kilometer. Natürlich wurde es langsam härter, das Tempo zu halten, doch ich hielt durch und erreichte nach 3h26m58s das Ziel. Meine Trainings im Oktober waren auf eine Zeit von 3h30m oder etwas darunter ausgerichtet. Cool, dass es geklappt hat nach einer relativ kurzen Vorbereitungszeit. Philippe lief 3h05m58s - eine sehr gute Leistung auf der coupierten Strecke mit etwa 250hm.
Am Montag nach dem Marathon kauften wir uns das obligatorische Finisher-Shirt. Ja, in New York muss man das kaufen. Dass man dafür zuerst anstehen muss, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Die Kolonne entlang dem Central Park wurde im Verlaufe des Vormittages recht lang, zum Glück waren wir schon um 10:00h da. Da unsere Lust zum Laufen an diesem Tag etwas beschränkt war, mieteten wir ein Bike und umrundeten damit Manhattan. Ein Geheimtipp -3/4 der Strecke lässt sich auf separaten Bike-Pfaden radeln. Just bei Sonnenuntergang waren wir anschliessend auf dem Empire State Building und genossen einen eindrücklichen Rundumblick. Am Dienstag hiess es dann "Goodbye New York". Bevor wir zum Flughafen mussten, reichte die Zeit noch für einen Ausflug nach Coney Island Beach. Die Zeit verging wie im Flug. In den 6 Tagen habe ich viel erlebt und auch viel Neues entdeckt, obwohl ich schon 3x in der Stadt war. Auch das ist ein Vorteil, wenn man individuell reist. Mit einem Reiseveranstalter hat man wohl das Rundum-Sorglos-Paket, weil alles organisiert ist, dafür bewegt man sich hauptsächlich nur in Manhattan und sieht von den anderen Stadtteilen nicht wirklich viel. New York - ich komme wieder!
Ja, nach NYC an Marathon könnte man schon immer und immer wieder, es ist einfach unvergleichlich!
AntwortenLöschenAlso Hut ab! Die einen werden älter und langsamer und ihr könnt Euch immer wieder zu tollen Zeiten überwinden. Super!!!
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