Je länger je mehr zeichnete es sich ab, dass unsere Ferien mit der per Rennrad geplanten Alpenpassüberquerung von Genf nach Nizza, wetterbedingt ins Wasser respektive in den Schnee fallen würden. Kurzfristig buchten wir auf der Suche nach etwas Sonne am Mittwochabend für Freitag, 31.5. bis Freitag 7.6. eine Ferienwoche auf Lanzarote.
Der Flug mit der Edelweiss Air klappte perfekt und sogar am Flughafen war unser Shuttle zum Hotel organisiert, obwohl wir erst 48h vorher gebucht hatten. Im Hotel Neptuno hatten wir ein gemütliches und grosszügiges Appartzimmer mit Schlaf- und Wohnzimmer sowie Balkon und Dusche/WC inkl. wunderschönem Blick auf das Meer.
Am Samstag begaben wir uns in das nahegelegene Fahrradverleihgeschäft "Lanzarote Bikes". Der Geschäftsführer, Ben, vor sieben Jahren aus San Francisco ausgewandert, war gerade am Öffnen des Ladens. Wir hatten Glück, ihn gerade zur rechten Zeit angetroffen zu haben, den um diese Jahreszeit haben die Bike-Shops nur stundenweise geöffnet. Er hatte zwei Rennräder mit unserer Rahmengrösse und sogar auch 2 Paar KEO-Pedalen. Während er unsere Räder parat machte, gingen wir nochmals ins Hotel zurück und machten uns für die Ausfahrt bereit.
Schon ging es los, der Wind blies die ersten beiden Tage heftig mit bis zu 6 Bft. Zuerst dachte ich, dass ich so keine 20km auf dem Rennrad sitzen würde. Bei Gegenwind kamen wir sehr schlecht vorwärts und der Seitenwind war lästig, insbesondere, wenn wir ab und zu von einem Bus oder Lastwagen gekreuzt wurden. Da wo wir radelten, hielt sich der Verkehr zum Glück in Grenzen, jedoch an die teilweise schlechte Strassenbeschaffenheit mit sehr rauhem Belag mussten wir uns zuerst gewöhnen.
Die Vulkaninsel ist sehr abwechslungsreich und hat uns fasziniert mit immer wieder ändernden Landschaften und weissen Dörfern, von welchen viele auf 250 bis 300m.ü.M liegen. Nein, die Höhenmeter kamen in dieser Woche nicht zu kurz. Wir fuhren auch einmal zum nördlichen Teil und einmal zum südlichen Teil der Insel, so hatten wir praktisch die ganze Strecke des Ironman Lanzarate abgefahren. Die Ausblicke vom Land aufs Meer waren oft atemberaubend, wenn nur dieser Wind nicht immer geblasen hätte. Ja, und weil der Wind bliess und unsere Freunde, Möne und Beat gleichzeitig auch an der Costa Teguise eine Woche Surfurlaub verbrachten, standen wir auch noch ein- bzw. zweimal auf dem Surfbrett.
Bei am Abend kühleren Temperaturen tranken wir nach dem Nachtessen meistens noch einen Schlummertrunk mit den beiden. Offensichtlich war für mich die kalte Zugluft dann doch etwas zu viel, so dass ich mir am Donnerstagabend noch eine Erkältung reinzog. Dies hätte nicht unbedingt sein müssen. Am Freitag gönnten wir uns noch etwas Sonne am Strand und einen feinen Käsekuchen beim Deutschen Kaffee an der Costa Teguise. Am Abend ging es dann zurück in die Schweiz, wo in der Zwischenzeit auch der Sommer angekommen war.
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