Nach der 70.3 Challenge in Heilbronn im letzten Juni hatte ich etwas überraschend E-Mail-Post bekommen, dass ich mich für die 70.3 Championship in Samorin qualifiziert hätte, da ich unter den ersten sechs in der Alterskategorie platziert war. Championship? Samorin? Was ist das? Wo liegt Samorin? Nach kurzer Überlegungszeit und nachdem ich rausgefunden hatte, dass Samorin in der Slowakei in unmittelbarer Nähe von Bratislava liegt, hatte ich mich schliesslich ohne weiter zu überlegen angemeldet. Ende letzten Jahres ging es dann darum, die Unterkunft und die Reise dahin zu organisieren. Leider war die für die Athleten empfohlene Unterkunft im x-Bionic Hotel in Samorin Ende November bereits ausgebucht. So buchte ich eine Unterkunft in Cunovo, welche direkt auf der anderen Donauseite von Samorin liegt. Für die Anreise buchte ich für Philippe und mich Flüge nach Wien und reservierte ein Mietauto um ins 80km entfernte Cunovo respektive Samorin zu gelangen.
Die Vorbereitungen für den anstehenden Wettkampf liefen insofern gut, als dass ich regelmässig am Laufen, Radfahren und Schwimmen war. Triathlonspezifisch hatte ich aber praktisch gar nicht trainiert: Kein Openwater-Training, kein Wechseltraining und den Tri-Aufsatz am in der Zwischenzeit zehn Jahre alten Rennrad hatte ich gerade einmal Probe gefahren vor der Anreise. Irgendwie war der Wettkampf doch plötzlich sehr früh in der Saison und ich gar noch nicht bereit dazu.
Am Donnerstagmorgen flogen wir schliesslich nach Wien und bezogen da unser Mietauto. Nach etwa einer Stunde Autofahrt erreichten wir unser Hotel. Den Nachmittag und Abend nutzen wir noch für eine Stadtbesichtigung per Rad in Bratislava, von Cunovo wunderbar in etwa 45 Minuten auf dem Donauradweg erreichbar. Am Freitagmorgen machten wir nochmals eine kurze Radtour, bevor wir nach Samorin zur Startnummern-Ausgabe und Bike-Check-In fuhren. Da es keine Fähre in Cunovo gibt, mussten wir uns mit dem Auto durch den Feierabendverkehr kämpfen, um auf die andere Seite der Donau zu gelangen und brauchten für die rund 40 Kilometer geschlagene 1 1/2h. Dort lief dann aber alles reibungslos und bevor wir wieder zurückfuhren, verpflegten wir uns an der Pasta-Party.
Am Samstag war schliesslich Raceday. Um 7:45h fuhren wir in Cunova ab und ich war um 8:30h in der Wechselzone. Der Start erfolgte zum Glück in Wellen, so dass eine grössere Schlägerei beim Schwimmstart nicht nötig sein sollte. Die Startzeit der Frauen 40 Plus war um 9:30h. Fünf Minuten vorher wurden wir ins Wasser gelassen und pünktlich fiel der Startschuss. Das Schwimmen verlief eigentlich gut, aber irgendwie war ich doch recht langsam unterwegs und die 1,9km in der Donau zogen sich in die Länge. Nun ging es durch eine lange Wechselzone zuerst zu den Kleidersäcken, dann ins Wechselzelt und schliesslich zum Rad. Die 90km-Radstrecke war flach und weitgehend auf guten Strassen, ausser die rund 12km auf dem Donauradweg waren teilweise etwas holprig. Auf dem Hinweg hatten wir wohl etwas Rückenwind, welcher sich auf dem Rückweg als leichter Gegenwind entpuppte. Nicht tragisch, aber halt bei zunehmender Ermüdung und Wärme doch bremsend. Trotzdem konnte ich auf dem Rad ein paar Plätze gutmachen. Zurück in der Wechselzone parkierte ich mein Rad, bezog meinen Kleiderbeutel, begab mich ins Wechselzelt und machte mich auf die Laufstrecke. Wir mussten drei Runden à 7km in der prallen Sonne absolvieren, jeweils ein Kilometer davon ging über Wiese und eine Pferderennbahn. Der weiche Untergrund empfand ich als nicht sehr angenehm und ich fühlte mich da jeweils ziemlich schlapp und ausgebremst. Obwohl ich nicht das Gefühl hatte sehr schnell unterwegs zu sein, überholte ich noch diverse Teilnehmerinnen und konnte Ränge gut machen. Nach rund 5 1/2h war ich schliesslich im Ziel und bin mit Rang 10 von 26 gestarteten Frauen in der AK 45-49 in Anbetracht der wenig triathlonspezifischen Vorbereitung auch mehr als zufrieden.
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