Eine Teamkollegin vom x-Bionic Ladies Tri Team konnte unfallbedingt nicht am Frankfurt Marathon starten und hatte deshalb ihren Startplatz zu vergeben. Da ich einerseits noch nie in Frankfurt war und andererseits für den Herbst keine Wettkampfpläne hatte, hatte ich ohne lange zu zögern ihren Startplatz im Sommer übernommen. Etwas mehr Mühe hatte ich dieses Mal die langen Läufe unterzubringen. Philippe war da auch keine grosse Hilfe, da er den Frankfurt Marathon nicht laufen wollte und so verbrachten wir die freie Zeit am Wochenende meistens auf dem Rennrad oder dem Bike, nicht gerade optimal als Marathon-Vorbereitung. Immerhin habe ich es dann doch noch geschafft, je einen Lauf über 25km und 28km zu absolvieren sowie den Hallwilersee anlässlich des Erlebnislaufs zu umrunden.
Am Freitagmorgen fuhren Philippe und ich mit der Bahn über Zürich nach Frankfurt. Unser Hotel lag ganz in der Nähe vom Bahnhof, etwa in der Mitte von der Messe und der Innenstadt. Am Nachmittag gingen wir die Startnummer abholen und stöberten durch die Marathonmesse. Danach besichtigten wir die Innenstadt und gönnten uns im "Baltique Deli" feine Pfannkuchen zum Abendessen.
Eine Attraktion vom Frankfurt Marathon ist der 5km lange Brezellauf am Samstag vor dem Marathon. Den liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Von der Messe joggten wir in die Innenstadt an den Main und wieder zurück zur Messe, wo wir den ersehnten Brezel zum Frühstück bekamen. Am Nachmittag trafen wir uns mit Freunden zu Kaffee und Kuchen. Die Beine sollten ja am Vortag nicht mehr zu viel bewegt werden. Als Carboloading für den Sonntag gab es nochmals feine Pfannkuchen im "Baltique Deli". Am Abend genossen wir die Aussicht über Frankfurt auf dem Main Tower. Da oben hatte es schon ordentlich geluftet, was das wohl für Vorzeichen für den Marathonsonntag waren?
Nach einer dank Umstellung auf Winterzeit verlängerten aber regnerischen und windigen Nacht, gab es am Sonntagmorgen ein kalorienreiches Frühstück in einem Kaffee. Danach ging es nochmals zurück ins Hotel für die letzten Vorbereitungen. Um 9:15h machte ich mich auf den Weg an die Messe zum Start. Es windete ordentlich, aber der Regen hatte zum Glück aufgehört und sogar die Sonne schaute etwas hervor, als ich mich 20 Minuten vor Start in meinen Startblock stellte. Das Rennen ging pünktlich los. Bis unser Startblock die Startlinie passierte, vergingen etwa vier Minuten, aber das ist ja dank der modernen Technologie bezüglich Zeitmessung kein Problem. Das erste Drittel vom Marathon verlief in einem ordentlichen Zick-Zack-Kurs durch die Innenstadt. Ein paar Mal wurde es eng und wir mussten das Tempo drosseln. Das zweite Drittel verlief dann mit viel Gegenwind nach Frankfurt Höchst. Zum Glück war ich mit einer ganzen Meute von Leuten unterwegs und konnte mich recht gut verstecken. Auf dem letzten Drittel ging es dann wieder zurück in die Innenstadt, wo man auf den letzten Kilometern nochmals einen Zick-Zack-Kurs durch die Innenstadt absolvierte, bevor es ins Ziel in die Messehalle ging.
Bis 30km war ich zu meiner Überraschung recht flott im 5er-Schnitt unterwegs und hatte in einiger Entfernung auch immer die beiden Pacemaker für 3h30min gesehen. Die langen Vorbereitungsläufe fehlten schon etwas und ich hatte zunehmend mit verspannten unteren Rücken- und hinteren Oberschenkelmuskeln zu kämpfen. Zudem drückte der Schuh auf die beiden zweitgrössten Zehen, obwohl ich im Training damit keine solchen Probleme hatte. Oder war es einfach der Hammermann, der zugeschlagen hatte? In Frankfurt steht er schliesslich persönlich an der Strecke. Nach 3h34min hatte das Leiden ein Ende und ich lief über die Ziellinie. Mit der Zeit bin ich zufrieden. Nebenbei würde es in der AK 45-49 sogar als Qualifikationszeit für den New York Marathon 2018 reichen.
So nun begebe ich mich in die wohlverdiente nach "Lust und Laune Trainieren Saison". Die Ideen für mögliche Sportevents 2018 werden mir so schnell schon nicht ausgehen.