Endlich war es soweit, am Samstag stand der Inferno-Triathlon auf dem Programm. Am Donnerstagabend begann es mit den Vorbereitungen, es musste alles in Tüten gepackt werden, welche am Freitag in den drei Wechselzonen eingecheckt werden mussten. Dies ist schon anspruchsvoll und braucht volle Konzentration, damit man nichts vergisst, von Neopren-Anzug, über Schwimmbrille, Sonnencreme, Insektenspray, Gel, Riegel, Salztabletten, Sonnenbrille, Badekappe, Startnummer etc. Nachdem alles bereitgelegt war, fiel ich in einen tiefen Schlaf und träumte von hohen Wellen und dass ich deshalb an einem Langdistanztriathlon nicht an den Start gegangen sei. Was das wohl bedeuten mochte?
Am Freitag um 11:00h fuhren Philippe und ich mit dem Mobility-Auto los ins Berner Oberland. In Oberhofen am Thunersee musste das Rennvelo und was dazugehört deponiert werden, anschliessend ging es weiter nach Grindelwald, wo das Bike abgegeben werden musste und schliesslich brachten wir die Laufsachen nach Stechelberg. Dort nahmen wir die Luftseilbahn nach Mürren und checkten um 17:15h im Hotel Edelweiss ein. Um 18:00h war dann das obligatorische Athleten-Briefing im Sportzentrum Mürren mit anschliessender Pasta-Party.Wir wurden über einiges informiert, so dass zum Beispiel Windschattenfahren verboten sei und dass das Wetter gut aber heiss werden würde. Betreffend Schwimmen wurde uns mitgeteilt, dass mit mässigen Wellen zu rechnen sei. Nach einer kurzen Nacht, hiess es um 03:15h aufstehen, frühstücken und um 04:15h mussten Alexandra, eine Kollegin, die schon mehrmals am Inferno-Triathlon mitgemacht hatte, und ich bereits aus dem Hotel auf die Luftseilbahn nach Stechelberg runter. In Mürren regnete es zu unserer Überraschung. Von Stechelberg ging es mit dem Bus nach Thun ins Strandbad zum Schwimmstart. Dort angekommen windete es sehr stark und der See hatte hohe Wellen. Die Organisatoren waren am Diskutieren, ob Schwimmen überhaupt möglich wäre. Nach einer Viertelstunde wurden wir informiert, dass Schwimmen zu gefährlich wäre und diese Disziplin somit abgesagt würde. Mit dem Traum von Donnerstagnacht schien ich diesbezüglich eine Vorahnung gehabt zu haben. Die Teilnehmer wurden um 06:45h mit dem Schiff nach Oberhofen zur Wechselzone gebracht. Dort erfolgte um 07:45h ein Massenstart mit dem Rennvelo. Dies behagte mir nicht so. Kaum ging es nach 200m scharf links in die erste Steigung, fiel auch schon eine Frau neben mir vom Rad und ich musste absteigen. Zuerst ging es über Sigriswil nach Beatenberg, im Aufstieg und in der anschliessenden Abfahrt überholten uns etliche Teamfahrer, die 10min nach den Single-Athleten ins Rennen geschickt wurden. Das war nicht immer sehr angenehm, wenn sie einem teilweise nur mit nur 10-20cm Abstand überholten. Unten in Interlaken folgte 35km lang eine flache Strecke, das ging bei Gegenwind und so vielen Athleten so nahe zusammen natürlich nicht ohne Windschattenfahren. Es war mein erster Triathlon, an welchem ich etwa 25-30km, so gut es ging, Windschatten gefahren bin. Leider auch nicht immer ganz ungefährlich, einmal stürzten zwei Teilnehmer vor mir. In Meiringen ging es in den Anstieg zur Grossen Scheidegg, die Sonne brannte schon ziemlich stark und die Beine im Anstieg auch, infernalisch halt. Mein Darm machte mir in den Anstiegen auch immer etwas Mühe, da ich in der ganzen Aufregung ums Schwimmen kein freies Zeitfenster mehr für einen Gang zur Toilette hatte. Auf der Grossen Scheidegg angekommen, folgte die Abfahrt nach Grindelwald, welche ich vorsichtig in Angriff nahm. Leider sah ich in einer Kurve auch einen gestürzten Teilnehmer liegen. Ein unschönes Bild. Bald war ich in der Wechselzone in Grindelwald, 45min vor der Zeitlimite. Motiviert ging es auf das Bike. Allerdings merkte ich im Anstieg die Vorermüdung und auch die Hitze machte mir immer mehr zu schaffen. Zweimal verschaffte ich mir Erfrischung am ganzen Körper bei einem Brunnen. Die Abfahrt von der Kleinen Scheidegg meisterte ich bis Wengen souverän, dann folgte für mich eine Laufpassage auf einem Singletrail und die steile Abfahrt mit vielen engen Kurven voll Kies nahm ich sehr vorsichtig. Obwohl ich in dieser Abfahrt sicher 15min verloren hatte, lag ich in der Wechselzone Stechelberg immer noch 45min vor dem Durchgangsschluss. Mit dem Laufen folgte nun meine Lieblingsdisziplin. Für die 17km und 900hm bis nach Mürren blieb mir noch 2h15min Zeit, ein Spaziergang würde das nicht werden. Da ich unbedingt vor 18:00h in Mürren sein wollte, um nicht aus dem Rennen genommen zu werden, rannte ich mit Ausnahme eines Steilstückes im Wald von Stechelberg nach Mürren die ganze Strecke und erreichte kurz vor 17:50h diesen Kontrollpunkt. Wegen dem schönen Wetter wurden die Läufer dann noch bis 18:15h durchgelassen, die später eintreffenden wurden jedoch knallhart aus dem Rennen genommen. Nun folgten auf 8km nochmals knapp 1300hm bis auf das Schilthorn. Die Km 17-21 marschierte ich flott, dann nahm ich etwas Tempo raus. Die letzten 2km lief ich mit einem deutschen Leidensgenossen plaudernd zum Ziel hoch. So einen langen letzten Kilometer bin ich noch nie gelaufen, waren doch auf 1,1km nochmals etwa 400hm zu bewältigen. Um 20:11h war ich dann bei herrlicher Abendstimmung und Traumsicht nach 12h26min Rennzeit auf dem Schilthorn angekommen. Ein Traum wurde wahr! Ein tolles Gefühl hier finishen zu können, sind doch etwa 40-50 von 330 gestarteten Athleten an den Zeitlimiten gescheitert oder vorzeitig ausgestiegen.
Sonntag, 21. August 2011
Sonntag, 14. August 2011
Testlauf für den Inferno-Triathlon
Am Samstag stand ein Testlauf für den Inferno-Triathlon auf dem Programm. Nachdem ich das letzte Wochenende schon mal die Triathlonbekleidung von Emotion und Power beim Rennvelofahren, Biken und Laufen getestet hatte, ging es dieses Wochenende darum, die vier Disziplinen aneinander zu hängen sowie die Wettkampfernährung zu testen. Als erstes startete ich im Freibad Wetzikon und schwamm mit dem Neopren 4x500m, anschliessend radelte ich zurück nach Hause und wechselte auf das Rennvelo. Zum Glück begleitete mich Philippe auf den restlichen drei Disziplinen, so machte es mehr Spass. Wir fuhren mit dem Rennvelo rund 2h eine Runde über den Atzmännig und wieder zürück nach Wetzikon. Einmal mehr entdeckten wir wieder ein paar neue idyllische kleine Strassen. Ich testete das Winforce-Getränk, welches ich anfangs Woche gekauft hatte, und die Sponser-Gels auf der Ausfahrt. Die Sachen schmeckten nicht schlecht, doch nach ein paar Stunden dürfte ich wahrscheinlich mehr als genug davon haben und werde mich zum Essen zwingen müssen. Nicht ganz gemäss Plan, gönnten wir uns kurz bevor wir wieder zu Hause waren ein Bauernhofglacé auf einem nahegelegenden Bauernhof in Hinwil. Anschliessend ging es noch für 1h auf das Bike, wir waren hauptsächlich auf Feldwegen in Hinwil und Wetzikon unterwegs, da man innerhalb einer Stunde nicht allzu weit kommt. Nach insgesamt 67km und 1000hm ging es dann noch auf eine lockere 5km-Laufrunde. Die 4 1/2h Sport verliefen trotz Wärme recht ordentlich, doch ich war trotzdem froh, als sie vorbei waren.
Sonntag, 7. August 2011
Zwei Chälblis on the Road
Weil die Wetterprognosen für Samstag besser waren als für Sonntag, hiess das Programm am Samstag Höhenmeter per Rad für den Inferno Triathlon abzuspuhlen. Da wir nun einige Male direkt von der Haustüre weg über das Ghöch und um den Bachtel gefahren sind, suchten wir andernorts in der näheren Umgebung nach Höhenmeter. Schnell war der Entscheid gefallen, dass wir über die Sattelegg fahren könnten. Da Silvias Mann am Samstag bei Chälbli-Bike arbeiteten musste, fragte ich sie kurzerhand, ob sie mit uns mitkommen möchte. Auch sie trainiert für den Inferno-Triathlon. Neulich sind wir auch zusammen auf den Pfannenstiel gerannt. Kurz nach 10h fuhren wir Richtung Pfäffikon los, wo wir um 11h mit Silvia auf dem Seedamm abgemacht hatten. Silvia und ich trugen zur gegenseitigen Motivation beide das Chälbli-Trikot. Zum Einrollen ging es von Pfäffikon nach Altendorf und Galgenen. Von da stieg es Richtung Sattelegg, unterbrochen von einem 3km langen Flachstück, stetig an. Wir waren nicht die einzigen Rennvelofahrer, die unterwegs waren, so dass es zu einigen "Duellen" kam. Jeder trampelte, was er konnte. Philippe konnte es auch nicht lassen, und enteilte mir 2km vor der Passhöhe und ich wiederum war stolz, dass ich den einen oder anderen Mann am Berg stehen lassen konnte. Bis zur Passhöhe legten wir etwa 750hm zurück. Oben angekommen, durfte der obligate Fotohalt nicht fehlen. Anschliessend fuhren wir nach Willerzell runter und über Egg auf den Etzel. Dort oben genossen wir nochmals die tolle Aussicht auf den Zürichsee, bevor wir über Feusisberg wieder runter nach Pfäffikon rollten. In Rapperswil gönnten wir uns ein Dieci-Gelati und einen Kaffee. Silvia fuhr anschliessend mit dem Auto nach Hause, während wir nach Wetzikon radelten. Da auf dem Trainingsplan stand, ich solle für den Inferno Triathlon den Wechsel vom Rennvelo auf das Mountainbike üben, fuhren wir anschliessend mit dem Bike noch auf das Rosinli und von da runter nach Bäretswil. Durch ein teilweise feuchtes Kemptnertobel ging es wieder zurück nach Hause. Insgesamt sind so 95km mit 1600hm zusammengekommen. Ein gutes Training, Silvia, Philippe und ich waren am Sonntag alle ziemlich müde.
Montag, 1. August 2011
Bikestrecke Inferno Triathlon
Am Sonntag hat endlich wieder mal das Wetter gestimmt, so dass wir die Bikestrecke vom Inferno Triathlon unter die Räder nehmen konnten. Vor ein paar Jahren war ich die Strecke, abgesehen von einem Single-Trail, schon mal gefahren, als wir mit der Moutain Rally im Berner Oberland ein paar Tage unterwegs waren. Ich hatte sie als technisch nicht so schwierig, jedoch recht steil, sowohl hinauf als auch hinunter, in Erinnerung. Wir sind mit der Bahn also bis nach Grindelwald gefahren. Von da ging es zuerst 6km auf Strasse und dann 6km auf Forstwegen Richtung Kleine Scheidegg. Es waren etwa 1100hm bis zur Passhöhe zu überwinden. Bis kurz vor dem höchsten Punkt konnten wir alles fahren, die letzten 500m waren dann aber so steil, dass Schieben angesagt war, was auch die anderen Biker um uns herum taten. Der Anstieg klappte sehr gut, ausser dass wir im Kampf gegen die Bremen nicht siegreich waren. An diversen Stellen an den Beinen und Armen juckt es uns nun. Der Zufall wollte es, dass Monika und Rudi an diesem Tag von Lauterbrunnen her ebenfalls auf die Kleine Scheidegg wollten, und zwar joggend. So haben wir gemeinsam gemütlich zu Mittag gegessen inkl. einem feinen Apfelkuchen, bevor wir uns auf die Abfahrt machten. Bis Wengeneralp war es technisch nicht schwierig. Allerdings waren viele Wanderer unterwegs, so dass wir immer wieder abbremsen und überholen mussten. Auf der Wengeneralp ging es dann linkerhand auf einen Singletrail, der ziemlich steil und mit Wurzeln übersät war. Philippe musste sich überwinden und konnte die Passage gerade noch fahren, bei mir war dann für etwa 800m Schieben angesagt. Die Abfahrt von Wengen nach Lauterbrunnen ist technisch zwar nicht schwierig, jedoch sehr steil und kurvig. Die mit Kies bedeckten Kurven habe ich leider nicht immer fahrend geschafft und kehrte das Bike dann halt mit Absteigen und manuellem Drehen. Für mich ein Fortschritt, habe ich doch das letzte Mal mein Bike in diesem Abschnitt komplett geschoben, okay damals war die Strecke auch noch nass, weil es geregnet hatte. Nun sollte ich wohl noch etwas an meiner Kurventechnik feilen. Unsere Fahrzeit bis zur Wechselzone in Stechelberg betrug 3h, am Inferno wird mein Zeitbudget maximal 3h15m betragen, also auch hier sind keine Reserven zu verzeichnen, zumal ich ja dann schon mit dem Rennrad 2200hm gemacht habe und 3,1km geschwommen und nicht mehr frisch bin. Zum Schluss sind wir dann noch bis Interlaken gefahren. Dies war eine wunderschöne Abfahrt, wo man es einfach rollen lassen und geniessen konnte.
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