Sonntag, 1. Juli 2012

Hitze- und Schlammschlacht am Gigathlon

Einmal mehr hatten wir die Möglichkeit, dank Rivella einen Gratisstartplatz für ein Team-of-Five am Gigathlon zu bekommen. Markus meldete uns kurzentschlossen an, obwohl er schon vor einem Jahr gemeint hatte, dass der Gigathlon 2011 sein letzter gewesen wäre. Bald darauf wollten aber zwei ehemaliger Teammitglieder nich mehr mitmachen und Ersatz musste gesucht werden. Mit Rolf und Alexandra war dieser schon bald gefunden und das Team "Rivella Power" war komplett. Nun mussten noch die Disziplinen aufgeteilt werden. Markus wollte Biken, Philippe und Rolf Rennrad fahren und Alexandra und ich Laufen und Schwimmen. Wir einigten uns, das Rolf und Philippe je einmal Rennrad fahren und einmal die unbeliebte Disziplin Inlinen übernehmen würden.
Am letzten Freitag reisten Alexandra, Philippe und ich mit bei schönem und heissem Wetter mit dem Gigathlon-Extrazug um 15:40h ab Zürich nach Olten. Markus und Rolf arbeiteten an diesem Tag noch und machten sich etwa um die gleiche Zeit mit dem Auto auf den Weg. Mit dem öffentlichen Verkehr waren wir um 16:30h im Gigathlon-Camp, während die Autofahrer im Stau standen. Nach ein paar Umwegen hatten es Markus und Rolf mit dem Auto auch geschafft und waren gegen 18:00h ebenfalls beim Check-In. Wir erledigten diesen Punkt, bezogen unsere Zelte und stellten diese auf dem zugewiesenen Platz auf. Anschliessend begaben wir uns zum Nachtessen. Nach einem Bier und etwas Shopping an den Gigathlonständen war es schon bald 22:00h und wir machten uns auf zum Schlafen. Lange war es recht laut in der Zeltstadt, was ein bisschen mühsam war, wenn man sich vor einem Wettkampf ausruhen möchte. Es wurde eine unruhige Nacht, denn nach 4:00h in der Früh ging es wieder los, weil sich die Athleten für die erste Disziplin, das Inlinen, bereit machen mussten. Ich hatte den ganzen Samstag viel Zeit, da die Laufetappe erst am Schluss anstand. Es war erneut enorm heiss und wir mussten schauen, dass wir nicht zu viel Sonne abkriegten. Am Morgen war ich mit Philippe an einem lauschigen schattigen Plätzchen an der Aare, bevor er sich dann für das Rennradfahren bereit machen musste. Rolf kam dann zurück vom Inlinen, welches ihm bis Km35 recht gut lief, danach bekundete er jedoch Rückschmerzen und musste ein paar Gruppen ziehen lassen. Mit ihm war ich anschliessend in einer Gartenbeiz im Schatten eines grossen Baumes. In der Zwischenzeit war auch Alexandra in der Aare 9km geschwommen und Markus war auf dem Bike unterwegs. Kurz vor 14:00h machte ich mich dann mit dem Zug auf zur Wechselzone in Sissach. Dort waren die Schattenplätze wiederum begehrt und ich musste schauen, dass ich während der Wartezeit genug zu trinken und nicht zu viel Sonne bekam. Langsam trudelten die ersten Team-of-Five-Athleten ein, gefolgt von den ersten Couples und Singles, welche eine Stunde früher gestartet waren. Lange war nicht viel los. Um 16:45h machte ich mich bereit für meinen Einsatz, ich erwartete Philippe ungefähr um 17:00h. Um 17:15h kam er in der Wechselzone an. Ich hatte das Gefühl nach einem Tag in der Hitze warten, dass ich nicht mehr 24km mit 750hm laufen könnte, trotzdem machte ich mich auf den Weg. Es war wirklich wahnsinnig heiss und an jeder Wasserstelle schüttete ich auch Wasser über mich. Trotzdem lief es mir erstauntlich gut. Mein kurzfristig definiertes Ziel war es über diese Distanz alle Steigungen zu rennen ohne ins Marschieren zu wechseln. Auch wenn es manchmal hart war, es gelang mir sogar und ich konnte viele Läufer überholen. Einen grossen Teil der Strecke führte über Feldwege und Singletrails, was mir Spass machte. Nur beim etwas technischen Abstieg musste ich langsamer machen, da waren andere schneller. Zum Glück war die Passage jedoch nur etwa 1km lang. Nach weiteren 2h26min war unser Team kurz vor 19:45h zurück in Olten. Der erste Tag war geschafft. Danach ging es für mich ab unter die Dusche und zum Nachtessen. Um 22:30h lagen wir in unseren Zelten. In der Nacht regnete und gewitterte es. Um 6:00h am Morgen musste ich kurz auf die Toilette, es war zum Glück gerade trocken, denn vor den Toi-Toi-Toiletten war bereits eine Schlange. Als wir eine Stunde später zum Frühstück sollten, zog während fast 1/2h eine heftige Gewitterfront über Olten. Rolf musste nun zum Start, wo es um 7:45h mit dem Rennvelo losging. Philippe und ich fuhren um 9:00h mit dem Zug nach Sursee respektive nach Nottwil in unsere Wechselzonen. In Sursee hatte ich eine gute Stunde Zeit, um mich in den Neoprenanzug zu begeben. Um 11:05h kam Rolf in der Wechselzone an und übergab mir den Chip. Ich trabte locker zum See, stieg ins Wasser, befeuchte meine Brillengläser und setzte die Schwimmbrille auf. Nur keine Hektik beim Schwimmen, wollte ich doch unbedingt vermeiden, einen Krampf in den Beinen mitten im See zu bekommen nach dem Lauf vom Vorabend. Beim Schwimmen setzte ich meine Beine deshalb auch kaum ein. In der Mitte vom See hatte es während 10min extrem stark geregnet, so dass man nicht allzuviel gesehen hatte. Danach habe ich gehört, dass es sogar einmal geblitzt und gedonnert hatte. Zum Glück hatte ich das nicht bemerkt, sonst wäre ich wohl in Panik geraten. Nach einer gefühlten Ewigkeit oder nach etwas mehr als 1h stieg ich in Nottwil aus dem Wasser und spurtete dann noch etwa 2min zur Übergabestelle. Philippe musste nun auf die Inline-Strecke, obwohl die Strasse nass war. Genau das, was er nicht wollte und schon gar nicht mit den neuen Inline-Skates, wo man nach Regenfahrten die Rollen reinigen und allenfalls sogar die Kugellager ersetzen muss. Zwei Drittel der 40km konnte er dann ohne Nass von oben bewältigen, bevor es erneut zu regnen begann. Er legte die Distanz ohne unnötiges Risiko zurück. Nun hiess es für Alexandra 28km zu laufen. Auch sie machte ihren Job gut, abgesehen von einem kurzen Abstecher auf einen falschen Weg, was uns einige Minuten Zeit gekostet hat. Lustig war aber auch ihr Trailrunning nicht, an vielen Stellen war es matschig und rutschig. Um 17:15h durfte Markus noch auf die abschliessende Bikestrecke. Immerhin würde er diese noch bei Tageslicht hinter sich bringen können, was sicher nicht mehr für alle Teilnehmer möglich war, bewegten wir uns doch bei den Team-of-Five im vorderen Drittel der Klassierten. Nach gut 3h kam er und sein 29er-Bike stehend vor Dreck über die Ziellinie. Wir sind zufrieden einmal mehr einen wegen den Wetterkapriolen nicht ganz einfachen Gigathlon verletztungsfrei und ohne grösseren Pannen hinter uns gebracht zu haben.

1 Kommentar:

  1. Saubi! Habt ihr toll gemacht. Was für Leistungen erbracht werden, können die wenigsten richtig einschätzen!
    Beat

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